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Die Maus im Haus Der Hühnerbaron

24.05.2016 16:49:46

21.00 Uhr, Frühsommer, helles Wohnzimmer ... Ein entspannter Abend!

Im Hintergrund: Santana - 'Samba Pa Ti'.

 

Durch die großen Wohnzimmerfenster direkt nach draußen in den frischgrünen Wald geschaut, hoffte ich darauf, dass unser Casanova 'Kater Simbah' damit aufhört, den Wald nach Mäusen abzusuchen, um diese dann aus Dankbarkeit bei uns abzulegen. Genau vor die Füße oder aber, sollten wir nicht gerade zugegen sein, direkt vor die Tür. So, dass man darüber stolpern muss, auf gar keinen Fall so, dass man sie übersehen könnte.

 

Der Gipfel seines Schaffens war letzte Woche, als er uns eine ausgewachsene, tote Ratte vor die Kellertür legte. Auf dem Kehrblech fühlte ich ein entsprechendes Gewicht. Das Tier war nicht ohne und Simbah hatte es erlegt und dafür gesorgt, dass wir es in Augenschein nehmen mussten. Mit dem Kehrblech nach oben in den Hausflur und dann nach draußen um es beim Nachb ... - um es im Garten zu entsorgen. Direkt vor der Tür stand Annette mit Hanneliese. Elegant, mit der Ratte in der Hand, schlenderte ich an den Damen vorbei und wartete auf die Dinge, die da kommen sollten. Komisch, wie schnell die Mädels manchmal sein können.

 

Fünf Monate vorher:

 

Simbah hatte schon gelernt, dass wir uns für seine Mäuse nicht interessieren.

Simbah ist ein sehr kluger Kater und hat sich sicherlich zu diesem Thema seinen Teil gedacht.

 

Einmal brachten wir ein Plüschtier aus echtem Fell von einem Flohmarkt mit nach Hause mit. Das Fellknäuel war ganz unten in der Plastiktasche.

 

Simbah hatte uns noch gar nicht ganz kommen hören, da stand er schon mit dickem Schwanz und hohem Buckel direkt vor uns und knurrte die Plastiktasche an, die bis obenhin mit allem Möglichen gefüllt war. Ich fragte mich sofort:

 

"Wie macht die Katze das? Wie kann sie durch die Tasche hindurch und vor allem, durch die geschlossene Wohnungstür schon wissen, was da gleich auf sie zukommt?"

Die Gunst der Weisheit des Katers wird mir wohl immer verborgen bleiben. Tiere haben eben ein besonderes Talent. Belassen wir es dabei!

 

Jetzt wollten wir natürlich, dass Simbah sein mitgebrachtes Spielzeug auch erhält. Annette packte die Tüte aus: Handgemachte Seifen, ein neuer Wollstrickschal, 3 Bilder und eben dieses Fellspielzeug!

 

Simbah legte sich flach auf den Boden, die Tatzen zum Angriff bereit und knurrte das Teil an! Ich sagte:

"Schau doch mal, Simbah! Das ist doch nur ein Felltier!" "Grrr ..."

Der Kater machte alle Anstalten, sich intelligent aus der Affäre zu ziehen! Bloß keine Angst zeigen!

Es dauerte ganze fünf Minuten, bis Simbah begriff, dass es nur ein Spielzeug ist.

 

Dieser Kater stand jetzt vor einem neuen Problem:

"Die Alten wollen die Mäuse nicht, sie bringen sie immer zurück in den Wald!

Da bringt man denen schon mal leckere, frische Mäuse und sie verschmähen sie! Es liegt bestimmt daran, dass Herrchen und Frauchen die Mäuse selber abmurksen wollen. Ich muss also noch frischere Mäuse besorgen gehen!"

 

Es dauerte tatsächlich nicht lange ...

 

Annette kam gerade vom Walken nach Hause und ging duschen. Simbah saß in der Küche und bearbeitete seine Brekkies.

 

Es war 21.00 Uhr und die Abendsonne schien so schön durchs Wohnzimmer. Samba Pa Ti von Santana kam aus den Musikboxen und Simbah wollte raus. Ich öffnete die Terrassentür und ließ den Casanova ins Grüne. Die Tür blieb offen! Draußen war Sommer und 24° C und drinnen - Samba Pa Ti.

 

Annette setzte sich gerade aufs Sofa und nahm sich ihr Buch vor. Ich saß im Esszimmer, welches direkt ans Wohnzimmer grenzt, und war mit dem Basteln einer alten Hansekogge beschäftigt. Aus Streichhölzern versteht sich. Zur Zeit beschäftigte ich mich damit, etwa fünftausend Streichhölzer zu köpfen. Das geht am besten mit einer Rosenschere und ist eine ziemlich eintönige Arbeit.

 

Simbah kam rein und miaute und miaute! "Mein Gott," dachte ich, "der muss aber ausgehungert sein, wenn er solch einen Tamtam macht!"

 

Ich knipste meine Streichhölzer weiter und Simbah miaute inbrünstig sein Lied auf dem Teppich!

Annette stand auf um dem Kater sein Fresschen zu geben:

 

"Ahh - Ahhh! - der hat 'ne Maus! - Kreisch! - Simbah hat eine Maus mitgebracht und die lebt noch!!"

 

Als ich hochschaute war die Maus schon weg. Mit einigen gekonnten Sätzen hinter den Wohnzimmerschrank. Ich sah nur ein braunes Knäuel über den hellen Teppichboden direkt hinter dem Schrank verschwinden. "Das muss eine Maus gewesen sein!" dachte ich und erhob mich von meinem Platz, um aus größerer Höhe die Sachlage besser beurteilen zu können. "Die Maus muss raus," wurde mir schlagartig klar und ging direkt zu dem Schrank, den wir bei den letzten Malerarbeiten nicht von der Wand abgerückt haben, weil wir ihn nicht komplett ausräumen wollten. Wir tapezierten also drum herum.

 

Annette stand vor dem Schrank und feuerte mich an! Ich stellte mich rückwärts gegen den Schrank und hob ihn in einem Satz 20 cm von der Wand ab. Komisch, wie das auf einmal geht!

 

Simbah saß derweil völlig desinteressiert am anderen Ende des Wohnzimmers und tat so, als würde er nichts von unserem Gehampel mitbekommen.

 

Die Maus glotzte mich an und raste sofort los in Richtung Esszimmer! Sie musste noch vorher an Annette vorbei.

 

In meinem ganzen Leben habe ich vorher noch nie gesehen, dass eine Frau aus dem Stand heraus ca. einen Meter hoch springen kann!

 

Im Esszimmer steht übrigens auch ein Schrank, den wir beim letzten Tapezieren ebenfalls nicht abgerückt haben. Wir haben intelligent drum herum tapeziert. Schließlich ist er viel zu schwer zum Wegrücken!

Ich brauchte genau zehn Sekunden, da stand der Schrank halb im Esszimmer. Dieser hatte allerdings unter sich einen drei Zentimeter erhöhten Boden und die Maus erkannte das sofort.

 

Mit Besenstiel, Staubsauger und allerlei Gedöns vermochten wir es nicht, dass Tier unter dem Schrank hervorzulocken. Eine Lebendfalle musste her.

 

Da die Maus keine Aktivitäten erkennen ließ, aus der Dunkelheit des großen Schrankes hervorzutreten, beschloss ich, denselben unten zu verbarrikadieren.

 

In Eile holten wir einige Bücher hervor und stellten bzw. legten sie so vor die Rückwand, dass die Maus keine Möglichkeit mehr hatte zu entrinnen und sich womöglich hinter einem weiteren Schrank zu verschanzen.

 

Der Schrank war dicht! Gott sei Dank! Das Mäusevieh konnte nicht mehr entkommen.

 

Jetzt galt es eine Lösung zu finden, wie man die Maus fangen könnte.

 

Aus dem Keller holte ich eine alte Mäuselebendfalle. Die Maus kann wohl hinein, um sich den Käse zu holen, aber sie kommt dann nicht wieder heraus, weil sich spitze Stäbe gegen sie stellen. Dieselben sind beim Einstieg in den Käseladen äußerst geschmeidig und angenehm auf dem Fell.

 

Käse ist out, heute mögen die Mäuse Nutella!

 

Ich schmierte also etwas des köstlichen Schmauses in die Mitte des Käseladens und stellte die Lebendfalle in einen Karton, den ich anschließend gut verschloss. An einer Seite des Kartons entstand durch Mithilfe meines Bärentöters (Taschenmesser) ein neues Mauseloch. Jetzt den Karton mit dem Loch vor den Schrank gestellt, Bücher drum herum und oben drauf und es gab keinen Grund, warum Gevatter Mäuserich nicht auf dieses Angebot hereinfallen sollte.

 

Stephen Hawking von Maus angefressen

 

Bis 01.00 Uhr stellte ich mir vor, wie die Maus mit den umwerfenden Gerüchen zurecht kommen würde. Da sitzt du eingeschlossen in einem dunklen Loch und nimmst einen ungewöhnlich angenehmen Geruch war. "Vielleicht hat der Onkel von vorhin das Schlaraffenland direkt vor die Tür gestellt und ich muss nur noch den Eingang finden!" - Oder sind Mäuse gar nicht blöd?

 

Das blöde Mistvieh dachte nicht im Entferntesten daran, auch nur eventuell, in die Nähe der Chocolaterie  zu gehen.

 

Es war 2.30 Uhr in der Frühe, als ich ins Bett ging!

 

Die ganze Zeit vorher hörte ich ständig nagende Geräusche hinter mir aus Richtung Schrank kommend. Ich dachte aber, dass die Bücher für die Nacht noch dick genug sein würden. Außerdem hoffte ich, dass die Maus doch noch den Weg ins kulinarische Glück finden würde.

 

Am nächsten Morgen zum Frühstück:

 

Erst nach dem Zähneputzen viel mir ein, dass wir noch einen weiteren Mitbewohner in unserer Behausung haben. Allerdings müsste der Kerl jetzt
 

Hier lesen Sie die Geschichte weiter:

Der Prinz vom 12ten Planeten

Der Prinz vom 12ten Planeten

 

 


Liebe grausliche Grüße

holli
 

 

 

 

Märchenprinz vom

12. Planet - mp3